Fünf Jahre gibt es mittlerweile die Fanø Classics – fünf Jahre mit jeweils wechselnden Themen, fünf Jahre mit tollen Drachen, spitzen Vorträgen und einem klasse Publikum.
In diesem Jahr standen die Classics ganz im Zeichen von Samuel Franklin Cody.

Wie manch andere Veranstaltung innerhalb des Kitefliers Meeting auch, fliessen die Erlöse der Classics in die Kasse der Kinderhilfe von Kolumbien. In diesem Jahr spendeten Andreas Möhring einen Mini-Cody, 8er Lutz einen 50er Extended und Axel Kostross Silberschmuck für die Versteigerung. Vielen Dank für diese grosszügigen Spenden!

Traumhafte Drachen konnten auch in diesem Jahr in der Ausstellung bewundert werden. Stellvertretend für die tollen Exponate sei an dieser Stelle die beiden 6 Winged Codys von Jan Kits und Hermann Linseisen, sowie der Cody Nachbau von Willi Koch und Achim Kinter genannt. Letzterer wurde aus original Seide gebaut, welche die DRACHENfoundation zur Verfügung stellte.

Star der Ausstellung war aber sicherlich ein original Cody, den Experten auf ein Baujahr zwischen 1898 und 1901 datierten. In Anbetracht seines Alters stand der Cody in einem Top-Zustand auf der Bühne.
Einen Extra-Dank gebührt an dieser Stelle der DRACHENfoundation, welche das wertvolle Unikat zur Verfügung stellte, sowie Elke und Detlef Griese, die den Drachen mit nicht unerheblichen Mühen auf die dänische Insel brachten.

Übrigens: Die DRACHENfoundation hatte einen professionellen Fotografen engagiert um von diesen und noch einen weiteren Original-Cody Aufnahmen machen zu lassen. Diese Aufnahmen liegen mittlerweile vor und wir müssen gestehen, dass sie wirklich einzigartig sind. Wer Interesse an Abzügen hat, möge sich bitte an Detlef wenden

Mit über 300 Dracheninteressierten haben wir in diesem Jahr sämtliche Besucherrekorde getopt. Zwischenzeitlich mussten gar die Tische vor die Tür geräumt werden um die Stühle enger stellen zu können.
Bevor es jedoch mit den Vorträgen losgehen konnte, warteten zwei Überraschungen auf die Organisatoren.
Zunächst trat Hans Soyka aus Berlin vor die Versammlung und dankte Ralf Dietrich für die vergangenen fünf Jahre der Classics. Eine Veranstaltung, so Hans, die mittlerweile einen festen Platz im Drachenkalender gefunden hat und nicht mehr aus der Drachenszene wegzudenken ist. Als kleines Dankeschön überreichte Hans einen Aufkleber mit dem diesjährigen Logo und einen Briefbeschwerer.

Anschliessend liess Holm Struck aus Stade eine mittlere Bombe platzen.
Waren die Drachen des Hamburgers Arno Haft in den letzten Jahren der Öffentlichkeit nicht zugänglich, so gelang es Holm nach langen Verhandlungen die Haft´sche Sammlung in den Besitz des Drachenarchives zu überführen.
Auf dem Symposium wurde Detlef Griese durch Holm Struck und Ralf Maserski, dem zweiten Vorsitzenden des Drachenclub Deutschland, die Sammlung symbolisch in Form der Fähre von Arno Haft überreicht.
Nach Hans Soyka und Holm Struck als “Gastredner” ging es richtig mit dem Symposium los.
Den Anfang machte Achim Kinter mit einem Vortrag zu den verschiedenen Manliftig Systemen Codys im Speziellen und den Schwierigkeiten der heutigen Drachenforschung im Allgemeinen. Denn oftmals finden sich nur unzureichende oder gar falsche Quellen.
Achim stellte in einem spannenden Vortrag die Entwicklung zum Menschenflug dar und stellte insgesamt fünf verschiedene Manlifting Systeme vor, mit denen sich Cody beschäftigt hat.

Im Anschluss an Achim referierte ein sichtlich von der Grippe gezeichneter Falk Hilsenbek über die verschiedenen Patente, welche Cody sowohl in England als auch in Deutschland eingereicht hat.

Der dritte und letzte Vortrag wurde von Lutz Tretzock, auch kurz 8er Lutz genannt, gehalten. Lutz referierte über die Arbeit von Greenpeace, die Cody Drachen an der französischen Wiederaufbereitungsanlage von La Hague benutzten um Luftmessungen durchzuführen.

Da Lutz nicht nur für Greenpeace als Drachenexperte tätig ist, sondern darüber hinaus auch hervorragende Codys in modernen Materialien baut, hatten die Dracheninteressierten im Anschluss an Lutz seinen Vortrag noch die Möglichkeit ihn mit Fragen zu löchern.

Freitag – gemeinsames Fliegen. Doch Wind mit 15 m/s, in Böen gar bis 19 m/s, liessen so manchen Cody in der Tasche.
Einige Unentwegte liessen sich von solchen Widrigkeiten freilich nicht erschrecken und setzen dennoch ihren Drachen an den Himmel.

Alles in allem können wir auch in diesem Jahr wieder ein postives Resumee ziehen. Zwar hätte am Freitag das Wetter ein wenig besser sein können, das Symposium am Donnerstag war dagegen mit Abstand die beste Veranstaltung, die wir im Rahmen der Classics organisieren durften.
Besonderen Dank gebührt allen Mitwirkenden an den Classics, den Drachenfreunden, die ihren Drachen zur Verfügung stellten, die etwas für die Versteigerung spendeten oder uns einfach nur mit Rat und Tat zur Seite standen. Besonderer Dank geht an Achim Kinter, Falk Hilsenbek und 8er Lutz für ihre tollen Vorträge, sowie Scott und Ali von der DRACHENfoundation für ihre 1A Unterstützung.

2004 wird das Thema der 6. Fanø Classics “metereologische Drachen” sein.

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