Jeweils am ersten September Wochenende findet 30km südlich von Fanø, auf Rømø, das Drachenfest des dänischen Drachenklubs DDK statt. Hier reicht der Strand so weit das Auge blickt, hier ist alles eine Nummer größer. Obwohl, ungemütlich ist es deshalb noch lange nicht. Man trifft sich zunächst am Zelt des dänischen Drachenklubs, wird freudig begrüßt und man erfährt so die neuesten Gegebenheiten aus der dänischen Drachenwelt. Die Wanderung geht weiter entlang der Dünenreihe, an der sich mittlerweile einige namhafte Drachenverkäufer ihrerseits mit einem Zelt niedergelassen haben. An die Zelte der Händler schließen sich fließend die, vornehmlich aus Deutschland stammenden, Wohnmobile der Drachenflieger an. Wohnmobil reiht sich an Wohnmobil, Wagenburg an Wagenburg.
Ein wenig seltsam ist es ja schon. Dänische Drachenflieger sagen, dass Fanø kein dänisches Drachenfest sei, weil von Drachenfliegern anderer Nationen überlaufen. Auf Rømø dagegen sind die Dänen richtig stolz, aber weniger deutsche Kennzeichen gibt es am Strand deshalb auch nicht. Umgekehrt die Affinitäten der deutschen Drachenfestbesucher. Die Insel wird von den Teutonen oftmals als “Røm” tituliert, was sich für dänische Ohren ebenso schmerzhaft anhört als ob man die Stadt eines Hanseaten als “Ham” bezeichnen würde.
Wie dem auch sei, Rømø, ob nun mit ohne ohne Ø am Ende, ist eine Reise wert. Denn Rømø hat seinen ganz eigenen Scharm. Die großen Namen, die Riesendrachen, wird man hier vergebens suchen. Vielmehr ist Rømø das muntere Stelldichein von tausenden von Drachenfliegern, die gemeinsam ihren Hobby nachgehen. Drachentechnische Perlen muss man da schon ein wenig suchen, aber sie sind da und warten nur darauf entdeckt zu werden..