Wieder einer jener traurigen Tage, an dem vom Fortgang einer Persönlichkeit geschrieben werden muss. Und diesmal wird “Persönlichkeit” wahrlich gross geschrieben werden müssen, wenngleich die Person, die wir so schmerzlich vermissen werden, gar nicht gross war, eher klein und zierlich, still und bescheiden. Eine echte Lady.

Die Rede ist von Kay Buesing, die zusammen mit ihrem Mann Jim das World Kite Museum & Hall of fame in Long Beach, WA, ins Leben gerufen hat. Dabei fing eigentlich alles mit einem Unfall an als Kay ihrem Mann einen Drachen zu Weihnachten schenken wollte. Dieser entpuppte sich später als nicht flugfähig, aber dennoch war dieser so etwas wie die Initialzündung für das luftige Hobby der Beiden. Obwohl – Hobby. Drachenfliegen war viel, viel mehr für Key. Das war ihr Leben. Ein Leben mit und für Drachen.
Gerne denke ich an die vielen schönen Stunden in Long Beach zurück, die Liebe, die sie und Jim in das Museum steckten. Die Abende am runden Tisch mit den unzähligen Geschichten aus der Drachenwelt, aber auch ernsthafte Gespräche über Drachenbücher (Patti Gibbons Buch “The Modern Kiteflier” hat hier seinen Ursprung gehabt), die Drachenszene und die Entwicklung derselben. 2006 wurde ich ich ins Advisory Bord des World Kite Museums berufen und durfte noch ein wenig näher an Kay und Jim heranrücken. Hierfür bin ich dankbar. Wie ich auch dankbar dafür bin Kay überhaupt kennen lernen zu dürfen. Die grosse, kleine Drachenlady. Niemals laut oder energisch, eher zurückhaltend. Aber mit einer Energie versehen, die seinesgleichen sucht und welche ihr ermöglichte soviel Gutes für die Drachenszene zu leisten. Mit Kay ist eine der grand “old” ladies gegangen und die Drachenwiese um ein grosses Stück leerer geworden.

 

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